Vorbeugende Maßnahmen, Muskelpumpe
Die Venen sind mit Klappen ausgestattet, die das Blut am Zurückfließen in die Beine hindern. Da die Schwerkraft beim Stehen das Blut nach unten zieht muss die Muskelpumpe dagegen wirken. Sie presst das Blut aus den Venen nach oben, von den funktionierenden Klappen wird das Blut etagenweise nach oben transportiert. Zusätzlich hilft der arterielle Puls durch Kompression der anliegenden Venen ebenfalls beim Rücktransport.
Die Muskelpumpe wird bei Bewegung (insbesondere beim Gehen) aktiv.
Hochlagern der Beine hilft zwischenzeitlich und besonders am Abend. Das führt zur Druckentlastung im venösen System, die Ödeme bilden sich zurück.
Wechselbäder oder Kneipen regen das Blutgefäßsystem an und können es so „trainieren“.
Was sind Krampfadern?
Die Hauptaufgabe der Venen ist der Rücktransport des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen, von dort aus wird das sauerstoffreiche Blut wieder durch die Schlagadern (Arterien) zurückgeführt.
Die Venen in den Armen und Beinen werden in das tiefe und das oberflächliche System unterteilt. Die Erweiterung der oberflächlichen Venen, vorwiegend an den Beinen, nennt man Krampfadern. Der Fachbegriff für die Krampfadern lautet Varizen und für die Erkrankung Varikosis.
Eine wesentliche Ursache für dieses Krankheitsbild ist die ererbte Bindegewebsschwäche mit Schwächung der Venenwand und der Venenklappen und einem dadurch gestörten Rückfluss des Blutes in die tiefen Venen. Gefördert wird dieses Leiden vor allem durch langes Stehen in gewissen Berufen, Schwangerschaft und Bewegungsarmut, weniger durch Übergewicht.
Häufigkeit
In Europa leidet jede zweite Frau und jeder vierte Mann an Krampfadern.
Jeder 8. Erwachsene ist von einer bereits fortgeschrittenen chronischen Venenerkrankung (CVI, chronisch venöse Insuffizienz) betroffen.
Wann soll man behandeln?
Günstig für eine Behandlung ist bereits ein früher Zeitpunkt. Sollten Beschwerden bestehen, die einer chronisch venösen Insuffizienz entsprechen, ist die Therapie zu empfehlen. Die Symptome können vom Körper selbst dann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Eine exakte Abklärung ist notwendig um die entsprechende Behandlungsmethode zu wählen.
Wann soll man nicht mit Schaum behandeln?
- bei bekannter Allergie auf das Sklerosierungsmittel
- bei schwerer Systemerkrankung (z.B.: Bluterkrankungen, Gerinnungsstörungen,Tumor, generalisierten Entzündungen)
- bei akuter tiefer Beinvenenthrombose
- bei Bettlägerigkeit
- bei arterieller Verschlusskrankheit höheren Stadiums
- bei bekanntem offenen Foramen ovale (Herzfehler)
Welche Methode ist für meine Krampfadern die Beste?
Die Frage kann nach einer genauen Untersuchung und Aufklärung entschieden werden. Operative Eingriffe sind aber kaum noch notwendig. Mitunter sind mehr als eine Sitzung für die Behandlung notwendig
Zu welcher Jahreszeit kann man Krampfadern behandeln?
Grundsätzlich zu jeder Jahreszeit. Stützstrümpfe sind nur bedingt notwendig, Vorsicht ist jedoch bei Sonnenexposition geboten, da sich Hautpigmentierungen ergeben können. Auch sollten unmittelbar nach Therapie keine Saunabesuche oder Massagen erfolgen.
Was passiert bei der Sklerosierungstherapie?
Äthoxysklerol (Polidocanol = „Mikroschaum“) ist eine grenzflächenaktive Substanz mit einer oberflächenbetäubenden Wirkung. Das Sklerosierungsmittel wird direkt in die zu behandelnde Vene mit einer Kanüle (Butterfly) appliziert. Es entsteht eine Reaktion an der Innenwand die zu einer beabsichtigten und kontrollierten Thrombophlebitis führt. Nachfolgend entsteht die erwünschte Umwandlung in fibröses Gewebe, das vom Körper weitgehend vollständig abgebaut wird. Unmittelbar nach der Behandlung ist man sofort wieder mobil und arbeitsfähig.
Das Tragen von Stützstrümpfen tagsüber ist für eine Woche empfohlen.
Muss ich nach Sklerosierung etwas beachten?
Bis drei Wochen danach sollten Saunabesuche, heiße Bäder und Massagen der behandelten Extremität vermieden werden, ebenso Sonnenexposition, dabei kann es verstärkt zu Pigmentierungen kommen.
Vorbeugende Maßnahmen, wie Bewegung zur Aktivierung der Muskelpumpe, sind wichtig.
Gibt es Komplikationen und Nebenwirkungen?
Bei sachgemäßer Durchführung ist die Verödungsbehandlung eine effiziente und risikoarme Therapieform.
Selten beschriebene Reaktionen sind:
- allergische Reaktionen
- Hautnekrosen (Absterben von Hautbereichen mit Narbenbildungen)
- Thrombophlebitis (überschießend)
- Pigmentierungen (Hautverfärbungen)
- Teleangiektasien (Ausbildung feinster Äderchen)
- Nervenschädigungen
- vorübergehend Augenflimmern
- Migräne
- orthostatischer Kollaps
- Thromboembolie